Historie der Berliner S-Bahn

Die erste S-Bahn-Strecke entstand 1838 mit der Verbindung Berlin-Zehlendorf – Potsdam. In den folgenden Jahren wuchs das Streckennetz und um alle Bahnlinien miteinander zu verbinden, wurde 1851 eine Verbindungsbahn vom Stettiner über den Hamburger, den Potsdamer und den Anhalter Bahnhof zum Frankfurter Bahnhof errichtet. Der immer weiter voranschreitende Ausbau neuer Strecken vollendete 1877 die Ringbahn. Der Vorortverkehr nahm durch das rasante Wachstum der Stadt zu und es entstand bis zum Jahre 1891 die Wannseebahn als erste Vorortstrecke Berlins. In den Jahren 1924-1933 wurde der Bahnbetrieb elektrifiziert.

Krieg und Zerstörung brachten den S-Bahnverkehr zum Erliegen. Ab 1945 wurden vereinzelt Strecken wieder in Betrieb genommen. Reparationsleistungen erschwerten den Wiederaufbau. Es folgten Besatzungszonen,  Währungsreform und Blockade. Die sich in den 50er/60er Jahren zuspitzende politische Konfrontation zwischen Ost und West erreichte mit dem Bau der Berliner Mauer am 13. August 1961 einen traurigen Höhepunkt und führte zur völligen Lahmlegung der einstigen Eisenbahnmetropole Berlin.


Die S-Bahn verlief  nun  in der geteilten Stadt völlig gegensätzlich: Während das Bahnnetz im Ostteil ausgebaut und erweitert wurde, blieb das westliche Netz sprichwörtlich „auf der Strecke“. Die Ursache für den Niedergang im Westteil Berlins war nicht nur die Teilung der Stadt, sondern der Umstand, dass das S-Bahnnetz in seiner Gesamtheit weiterhin in der Zuständigkeit der (Ostberliner) Deutschen Reichsbahn blieb. Die Fahrgeldeinnahmen im Westteil der Stadt flossen somit in Ostberliner Kassen. Das führte im Westteil Berlins zu einem Boykott.  Der Westberliner Senat plante alternativ U-Bahnstrecken, was noch heute die Konzentration der U-Bahn in der westlichen Stadthälfte erklärt. Erst mit Übernahme der Westberliner S-Bahnstrecken durch die Berliner Verkehrsgesellschaft (BVG) im Jahre 1984 sah man eine neue Chance für die S-Bahn. Am 9. November 1989 verloren Mauer und Stacheldraht über Nacht ihre Bedeutung.


Nach dem Fall der Berliner Mauer war klar, dass das vereinigte Berlin möglichst schnell wieder ein umfassendes und einheitliches Nahverkehrssystem bekommen sollte. Die Weichen wurden gestellt, das frühere S-Bahnnetz wurde weitgehend so wieder hergestellt, wie es unmittelbar vor dem Mauerbau im August 1961 bestanden hatte.


In den Folgejahren wurden durch die Grunderneuerung der S-Bahn Berlin nicht nur Lücken geschlossen, sondern Strecken in bzw. zwischen Berlin und dem Umland errichtet bzw. modernisiert. Auch erfolgt eine Modernisierung von S-Bahnhöfen einschließlich des barrierefreien Ausbaus.


Für über 1,4 Millionen Fahrgäste an jedem Werktag ist die S-Bahn ein zuverlässiges und pünktliches Verkehrsmittel. Den aktuellen Plan finden Sie hier.